Der Hund der Baskervilles

The Hound of the Baskervilles

   Kapitel 5

   Chapter 5

   Drei gerissene Fäden

   Three Broken Threads

   Holmes besaß in bemerkenswertem Grad die Fähigkeit, sich nach Belieben gedanklich von einem Fall zu lösen. Zwei Stunden lang schien die seltsame Geschichte, in die wir hineingezogen worden waren, vergessen und er war völlig gebannt von den Gemälden moderner belgischer Meister. Von dem Moment an, da wir die Kunstgalerie verließen, bis zu unserer Ankunft im Northumberland Hotel wollte er über nichts anderes als Kunst reden, von welcher er recht seltsame Vorstellungen hatte.

   Sherlock Holmes had, in a very remarkable degree, the power of detaching his mind at will. For two hours the strange business in which we had been involved appeared to be forgotten, and he was entirely absorbed in the pictures of the modern Belgian masters. He would talk of nothing but art, of which he had the crudest ideas, from our leaving the gallery until we found ourselves at the Northumberland Hotel.

   „Sir Henry Baskerville erwartet Sie oben“, sagte der Angestellte. „Er bat mich, Sie bei Ihrer Ankunft sofort nach oben zu führen.“

   "Sir Henry Baskerville is upstairs expecting you," said the clerk. "He asked me to show you up at once when you came."

   „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich einen Blick in das Meldebuch werfe?“ fragte Holmes.

   "Have you any objection to my looking at your register?" said Holmes.

   „Nicht im Geringsten.“

   "Not in the least."

   Aus dem Buch war ersichtlich, dass seit der Ankunft Baskervilles zwei weitere Namen hinzugefügt worden waren. Bei dem einen handelte es sich um Teophilus Johnson und Familie aus Newcastle, bei dem anderen um eine Mrs. Oldmore und ihre Zofe aus High Lodge, Alton.

   The book showed that two names had been added after that of Baskerville. One was Theophilus Johnson and family, of Newcastle; the other Mrs. Oldmore and maid, of High Lodge, Alton.

   „Ich bin sicher, dass das derselbe Johnson ist, den ich früher kannte“, sagte Holmes zu dem Empfangschef. „Ein Rechtsanwalt, nicht wahr, mit grauen Haaren, der leicht hinkt?“

   "Surely that must be the same Johnson whom I used to know," said Holmes to the porter. "A lawyer, is he not, gray-headed, and walks with a limp?"

   „Nein, Sir, dieser Mr. Johnson ist der Minenbesitzer, sehr vital, nicht älter als Sie selbst.“

   "No, sir; this is Mr. Johnson, the coal-owner, a very active gentleman, not older than yourself."

   „Haben Sie sich hinsichtlich seines Berufes nicht geirrt?“

   "Surely you are mistaken about his trade?"

   „Nein, Sir! Er steigt hier schon seit vielen Jahren ab und ist uns sehr gut bekannt.“

   "No, sir! he has used this hotel for many years, and he is very well known to us."

   „Ach, das klärt die Sache. Mrs. Oldmore scheint mir auch bekannt zu sein. Verzeihen Sie meine Neugier, aber wie oft, wenn man einen Freund aufsucht, trifft man gleich auf einen anderen Freund!“

   "Ah, that settles it. Mrs. Oldmore, too; I seem to remember the name. Excuse my curiosity, but often in calling upon one friend one finds another."

   „Sie ist eine kränkliche Dame, Sir. Ihr Ehemann war einst Bürgermeister von Gloucester. Immer, wenn sie in der Stadt ist, logiert sie bei uns.“

   "She is an invalid lady, sir. Her husband was once mayor of Gloucester. She always comes to us when she is in town."

   „Danke; ich fürchte, ich kann mich nicht ihrer Bekanntschaft rühmen. Durch diese Fragen haben wir eine wesentliche Tatsache festgestellt, Watson“, setzte er mit leister Stimme fort, während wir die Treppe hinaufstiegen. „Wir wissen jetzt, dass die Leute, die so an unserem Freund interessiert sind, nicht in diesem Hotel wohnen. Das heißt, dass sie einerseits sehr darauf bedacht sind, ihn zu beobachten, gleichzeitig aber darauf achten, selbst von ihm nicht gesehen zu werden. Nun, das ist ein sehr vielsagender Umstand.“

   "Thank you; I am afraid I cannot claim her acquaintance. We have established a most important fact by these questions, Watson," he continued in a low voice as we went upstairs together. "We know now that the people who are so interested in our friend have not settled down in his own hotel. That means that while they are, as we have seen, very anxious to watch him, they are equally anxious that he should not see them. Now, this is a most suggestive fact."

   „Was für eine Bedeutung hat er?“

   "What does it suggest?"

   „Er bedeutet – hallo, lieber Freund, was um alles in der Welt ist los?“

   "It suggests--halloa, my dear fellow, what on earth is the matter?"

   Als wir auf dem oberen Treppenabsatz angelangt waren, liefen wir direkt in Sir Henry Baskerville hinein. Sein Gesicht war rot vor Wut und er hielt einen alten und staubigen Schuh in der Hand. Er war dermaßen wütend, dass er kaum ein Wort herausbrachte, und als er endlich sprach, tat er dies in breiterem amerikanischen Dialekt als noch am Morgen.

   As we came round the top of the stairs we had run up against Sir Henry Baskerville himself. His face was flushed with anger, and he held an old and dusty boot in one of his hands. So furious was he that he was hardly articulate, and when he did speak it was in a much broader and more Western dialect than any which we had heard from him in the morning.

   „Mir scheint, die halten mich für einen Trottel in diesem Hotel“, rief er. „Die werden bald merken, dass sie da an den Falschen geraten sind, wenn sie nicht aufpassen. Zum Donnerwetter, wenn dieser Bengel meinen verlorenen Schuh nicht wiederfi ndet, gibt‘s Ärger. Ich kann ja einen Spaß vertragen, Mr. Holmes, aber diesmal sind sie zu weit gegangen.“

   "Seems to me they are playing me for a sucker in this hotel," he cried. "They'll find they've started in to monkey with the wrong man unless they are careful. By thunder, if that chap can't find my missing boot there will be trouble. I can take a joke with the best, Mr. Holmes, but they've got a bit over the mark this time."

   „Suchen Sie immer noch den Schuh?“

   "Still looking for your boot?"

   „Ja, und ich habe auch vor, ihn zu fi nden.“

   "Yes, sir, and mean to find it."

   „Aber Sie sagten doch, es war ein neuer, brauner Lederstiefel?“

   "But, surely, you said that it was a new brown boot?"

   „So ist es, Mr. Holmes, und jetzt ist es ein alter schwarzer Schuh.“

   "So it was, sir. And now it's an old black one."

   „Wie bitte? Sie wollen doch nicht sagen...“

   "What! you don't mean to say----?"

   „Genau das will ich sagen. Ich besaß überhaupt nur drei Paar Schuhe: Die neuen braunen, die alten schwarzen und die Lack53 schuhe, die ich trage. Letzte Nacht verschwand einer meiner braunen, heute hat jemand einen meiner schwarzen geklaut. Nun, haben Sie ihn gefunden? Reden Sie, Mann, und glotzen Sie nicht!“

   "That's just what I do mean to say. I only had three pairs in the world--the new brown, the old black, and the patent leathers, which I am wearing. Last night they took one of my brown ones, and to-day they have sneaked one of the black. Well, have you got it? Speak out, man, and don't stand staring!"

   Ein aufgeregter deutscher Etagenkellner war aufgetaucht.

   An agitated German waiter had appeared upon the scene.

   „Tut mir Leid, Sir, ich habe im ganzen Haus nachgefragt, aber niemand weiß etwas darüber.“

   "No, sir; I have made inquiry all over the hotel, but I can hear no word of it."

   „Ich sage Ihnen, entweder taucht dieser Schuh vor Sonnenuntergang wieder auf oder ich gehe zum Direktor und teile ihm mit, dass ich sofort aus diesem Hotel ausziehe.“

   "Well, either that boot comes back before sundown or I'll see the manager and tell him that I go right straight out of this hotel."

   „Er wird gefunden werden, Sir – ich verspreche Ihnen, wenn Sie noch ein wenig Geduld aufbringen, werden wir ihn fi nden.“

   "It shall be found, sir--I promise you that if you will have a little patience it will be found."

   „Das will ich hoffen, denn das ist das letzte Mal, dass ich mir in dieser Diebeshöhle etwas stehlen lasse! Lieber Mr. Holmes, entschuldigen Sie, dass Sie mit solch einer Lappalie behelligt werden...“

   "Mind it is, for it's the last thing of mine that I'll lose in this den of thieves. Well, well, Mr. Holmes, you'll excuse my troubling you about such a trifle----"

   „Meiner Meinung nach ist das mehr als eine Lappalie.“

   "I think it's well worth troubling about."

   „Sie machen aber einen sehr ernsten Eindruck.“

   "Why, you look very serious over it."

   „Welche Erklärung haben Sie dafür?“

   "How do you explain it?"

   „Ich versuche gar keine Erklärung zu fi nden. Mir scheint das die verrückteste und merkwürdigste Geschichte, die mir je passiert ist.“

   "I just don't attempt to explain it. It seems the very maddest, queerest thing that ever happened to me."

   „Die merkwürdigste vielleicht...“, sagte Holmes gedankenvoll.

   "The queerest perhaps----" said Holmes, thoughtfully.

   „Was halten Sie selbst davon?“

   "What do you make of it yourself?"

   „Nun, ich kann nicht behaupten, es schon zu durchschauen. Ihr Fall ist sehr verwickelt, Sir Henry. In Verbindung mit dem Tod Ihres Onkel scheint er mir eine Bedeutung zu erlangen, die wohl kaum einer der fünfhundert wichtigen Fälle, mit denen ich bisher zu tun hatte, besaß. Aber wir halten unterschiedliche Fäden in Händen, und mit Glück führt der eine oder andere uns zur Wahrheit. Wenn wir auch damit Zeit vergeuden, einem in die falsche Richtung zu folgen, so stoßen wir doch früher oder später auf den richtigen.“

   "Well, I don't profess to understand it yet. This case of yours is very complex, Sir Henry. When taken in conjunction with your uncle's death I am not sure that of all the five hundred cases of capital importance which I have handled there is one which cuts so deep. But we hold several threads in our hands, and the odds are that one or other of them guides us to the truth. We may waste time in following the wrong one, but sooner or later we must come upon the right."

   Wir verbrachten ein angenehmes Mittagessen zusammen, ohne viel über den Fall zu reden, der uns zusammengeführt hatte. Erst als wir uns nach dem Essen in den privaten Salon zurückzogen, fragte Holmes Sir Henry nach seinen Absichten.

   We had a pleasant luncheon in which little was said of the business which had brought us together. It was in the private sitting-room to which we afterwards repaired that Holmes asked Baskerville what were his intentions.

   „Ich fahre nach Baskerville Hall.“

   "To go to Baskerville Hall."

   „Und wann?“

   "And when?"

   „Ende dieser Woche.“

   "At the end of the week."

   „Im Großen und Ganzen bin ich der Ansicht, dass Ihre Entscheidung weise ist“, antwortete Holmes. „Ich habe reichlich Hinweise darauf, dass man Sie in London überwacht, und unter den Millionen Einwohnern dieser großen Stadt ist es schwierig herauszufi nden, wer diese Leute sind und was der Zweck ihres Tuns ist. Verfolgen sie böse Absichten, so könnte Ihnen ein Unglück zustoßen und wir wären nicht in der Lage, es zu verhindern. Sie wussten nicht, Dr. Mortimer, dass Sie heute Morgen verfolgt wurden, nachdem sie mein Haus verlassen hatten?“

   "On the whole," said Holmes, "I think that your decision is a wise one. I have ample evidence that you are being dogged in London, and amid the millions of this great city it is difficult to discover who these people are or what their object can be. If their intentions are evil they might do you a mischief, and we should be powerless to prevent it. You did not know, Dr. Mortimer, that you were followed this morning from my house?"

   Dr. Mortimer zuckte heftig zusammen.

   Dr. Mortimer started violently.

   „Verfolgt? Von wem?“

   "Followed! By whom?"

   „Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Gibt es unter Ihren Nachbarn oder Bekannten in Dartmoor jemanden mit einem schwarzen Vollbart?“

   "That, unfortunately, is what I cannot tell you. Have you among your neighbours or acquaintances on Dartmoor any man with a black, full beard?"

   „Nein – oder, warten Sie – nun ja, doch. Barrymore, der Butler von Sir Charles, trägt einen schwarzen Vollbart.“

   "No--or, let me see--why, yes. Barrymore, Sir Charles's butler, is a man with a full, black beard."

   „Aha! Wo ist Barrymore?“

   "Ha! Where is Barrymore?"

   „Er hütet Baskerville Hall.“

   "He is in charge of the Hall."

   „Wir sollten uns vergewissern, ob er sich wirklich dort befi ndet oder aber zufällig in London aufhält.“

   "We had best ascertain if he is really there, or if by any possibility he might be in London."

   „Wie wollen Sie das tun?“

   "How can you do that?"

   „Geben Sie mir ein Telegrammformular. ‚Ist alles für Sir Henry bereit?‘ Das sollte genügen. Adressiert an Mr. Barrymore, Baskerville Hall. Wo ist das nächste Telegrafenbüro? Grimpen. Sehr gut, wir senden ein zweites Telegramm an den Amtsleiter in Grimpen: ‚Telegramm an Mr. Barrymore nur persönlich aushändigen. Falls abwesend, bitte Rücktelegramm an Sir Henry Baskerville, Northumberland Hotel.‘ So werden wir noch vor dem Abend wissen, ob Barrymore in Devonshire auf seinem Posten ist oder nicht.“

   "Give me a telegraph form. 'Is all ready for Sir Henry?' That will do. Address to Mr. Barrymore, Baskerville Hall. What is the nearest telegraph-office? Grimpen. Very good, we will send a second wire to the postmaster, Grimpen: 'Telegram to Mr. Barrymore to be delivered into his own hand. If absent, please return wire to Sir Henry Baskerville, Northumberland Hotel.' That should let us know before evening whether Barrymore is at his post in Devonshire or not."

   „So ist es“, sagte Baskerville. „Übrigens, Dr. Mortimer, wer ist dieser Barrymore überhaupt?“

   "That's so," said Baskerville. "By the way, Dr. Mortimer, who is this Barrymore, anyhow?"

   „Er ist der Sohn des ehemaligen, mittlerweile verstorbenen Hausmeisters. Sie haben sich seit nunmehr vier Generationen um Baskerville Hall gekümmert. Soweit ich weiß, gibt es kein ehrenwerteres Paar in der Grafschaft als ihn und seine Frau.“

   "He is the son of the old caretaker, who is dead. They have looked after the Hall for four generations now. So far as I know, he and his wife are as respectable a couple as any in the county."

   „Doch gleichzeitig ist klar“, sagte Baskerville, „dass diese Leute ein prachtvolles Heim und keine Arbeit haben, solange niemand von der Familie dort wohnt.“

   "At the same time," said Baskerville, "it's clear enough that so long as there are none of the family at the Hall these people have a mighty fine home and nothing to do."

   „Das stimmt.“

   "That is true."

   „Hat Barrymore durch Sir Charles‘ Testament einen Vorteil erlangt?“, fragte Holmes.

   "Did Barrymore profit at all by Sir Charles's will?" asked Holmes.

   „Er und seine Frau erhielten jeder fünfhundert Pfund.“

   "He and his wife had five hundred pounds each."

   „Aha! Wussten sie, dass sie das Geld erben würden?“

   "Ha! Did they know that they would receive this?"

   „Ja, Sir Charles hat sehr gerne über sein Testament gesprochen.“

   "Yes; Sir Charles was very fond of talking about the provisions of his will."

   „Das ist sehr interessant.“

   "That is very interesting."

   „Hoffentlich betrachten Sie nicht jeden so argwöhnisch, der von Sir Charles mit einem Legat bedacht wurde“, sagte Dr. Mortimer, „denn er hat mir auch tausend Pfund vermacht.“

   "I hope," said Dr. Mortimer, "that you do not look with suspicious eyes upon everyone who received a legacy from Sir Charles, for I also had a thousand pounds left to me."

   „Tatsächlich? Und wem hat er sonst noch etwas vermacht?“

   "Indeed! And anyone else?"

   „Es gab eine Reihe kleinerer Legate an Einzelpersonen sowie an öffentliche Wohlfahrtseinrichtungen. Der Rest ging an Sir Henry.“

   "There were many insignificant sums to individuals, and a large number of public charities. The residue all went to Sir Henry."

   „Und wie viel machte dieser Rest aus?“

   "And how much was the residue?"

   „740.000 Pfund.“

   "Seven hundred and forty thousand pounds."

   Holmes zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Ich hatte keine Ahnung, dass es um eine Summe dieser Größe ging.“

   Holmes raised his eyebrows in surprise. "I had no idea that so gigantic a sum was involved," said he.

   „Sir Charles stand im Ruf, ein reicher Mann zu sein, aber wir wussten nicht, wie reich er wirklich war, bis wir seine Wertpapiere begutachteten. Der Gesamtwert seines Vermögens belief sich auf nahezu eine Million!“

   "Sir Charles had the reputation of being rich, but we did not know how very rich he was until we came to examine his securities. The total value of the estate was close on to a million."

   „Gute Güte! Um einen solchen Einsatz könnte mancher ein verzweifeltes Spiel spielen! Eine Frage noch, Dr. Mortimer. Angenommen, unserem jungen Freund hier stieße etwas zu – verzeihen Sie die unerfreuliche Hypothese! –, wer würde dann das Vermögen erben?“

   "Dear me! It is a stake for which a man might well play a desperate game. And one more question, Dr. Mortimer. Supposing that anything happened to our young friend here--you will forgive the unpleasant hypothesis!--who would inherit the estate?"

   „Da Sir Charles‘ jüngerer Bruder Rodger unverheiratet verstorben ist, ginge der Besitz an die Desmonds, entfernte Verwandte. James Desmond ist ein älterer Geistlicher in Westmoreland.“

   "Since Rodger Baskerville, Sir Charles's younger brother died unmarried, the estate would descend to the Desmonds, who are distant cousins. James Desmond is an elderly clergyman in Westmoreland."

   „Ich danke Ihnen, diese Details sind von großem Interesse. Haben Sie James Desmond kennen gelernt?“

   "Thank you. These details are all of great interest. Have you met Mr. James Desmond?"

   „Ja, er kam einmal zu Besuch zu Sir Charles. Er ist ein Mann von ehrenwerter Erscheinung und religiösem Lebenswandel. Ich erinnere mich, dass er jede fi nanzielle Zuwendung von Sir Charles ablehnte, obwohl dieser sie ihm aufzudrängen suchte.“

   "Yes; he once came down to visit Sir Charles. He is a man of venerable appearance and of saintly life. I remember that he refused to accept any settlement from Sir Charles, though he pressed it upon him."

   „Und dieser Mann des einfachen Geschmacks wäre der Erbe der Millionen von Sir Charles.“

   "And this man of simple tastes would be the heir to Sir Charles's thousands."

   „Er würde die Liegenschaften erben, weil diese unveräußerlich sind. Das Geld würde er nur dann erben, wenn dies vom gegenwärtigen Eigentümer nicht anders bestimmt würde, wobei dieser damit tun kann, was er will.“

   "He would be the heir to the estate because that is entailed. He would also be the heir to the money unless it were willed otherwise by the present owner, who can, of course, do what he likes with it."

   „Und haben Sie Ihr Testament gemacht, Sir Henry?“

   "And have you made your will, Sir Henry?"

   „Nein, Mr. Holmes, ich hatte noch nicht die Zeit dazu, da ich erst gestern erfuhr, wie die Dinge stehen. Doch bin ich der Meinung, Titel, Besitz und Geld gehören zusammen. Das war auch die Ansicht meines armen Onkels. Wie soll der Eigentümer den Glanz der Baskervilles wiederherstellen können, wenn er nicht genug Geld hat, um den Besitz zu erhalten? Haus, Land und Dollars müssen beisammen bleiben.“

   "No, Mr. Holmes, I have not. I've had no time, for it was only yesterday that I learned how matters stood. But in any case I feel that the money should go with the title and estate. That was my poor uncle's idea. How is the owner going to restore the glories of the Baskervilles if he has not money enough to keep up the property? House, land, and dollars must go together."

   „Da mögen Sie Recht haben. Nun, Sir Henry, ich bin mit Ihnen einer Meinung dass Sie unverzüglich nach Devonshire weiterreisen sollten, doch sollten Sie eine Vorkehrung treffen: Sie sollten keinesfalls allein fahren.“

   "Quite so. Well, Sir Henry, I am of one mind with you as to the advisability of your going down to Devonshire without delay. There is only one provision which I must make. You certainly must not go alone."

   „Dr. Mortimer wird mich begleiten.“

   "Dr. Mortimer returns with me."

   „Doch Dr. Mortimer muss sich um seine Praxis kümmern und sein Haus ist von Ihrem meilenweit entfernt. Bei allem guten Willen wird er außer Stande sein, Ihnen zu Hilfe zu eilen. Nein, Sir Henry, es muss Sie jemand begleiten, ein vertrauenswürdiger Mann, der immer an Ihrer Seite bleibt.“

   "But Dr. Mortimer has his practice to attend to, and his house is miles away from yours. With all the good will in the world he may be unable to help you. No, Sir Henry, you must take with you someone, a trusty man, who will be always by your side."

   „Wäre es möglich, dass Sie selbst mitkommen, Mr. Holmes?“

   "Is it possible that you could come yourself, Mr. Holmes?"

   „Wenn sich die Lage zuspitzt, werde ich mich darum bemühen, vor Ort zu sein, aber Sie werden verstehen, dass es mir in Anbetracht meiner ausgedehnten Beratungstätigkeit und der ständigen Hilfeersuchen, die von allen Seiten an mich gerichtet werden, unmöglich ist, für unbestimmte Zeit London den Rücken zu kehren. Im Augenblick wird gerade einer der besten Namen Englands von einem Erpresser in den Schmutz gezogen und nur ich kann einen folgenschweren Skandal verhindern. Sie sehen, wie undenkbar es ist, dass ich Sie nach Dartmoor begleite.“

   "If matters came to a crisis I should endeavour to be present in person; but you can understand that, with my extensive consulting practice and with the constant appeals which reach me from many quarters, it is impossible for me to be absent from London for an indefinite time. At the present instant one of the most revered names in England is being besmirched by a blackmailer, and only I can stop a disastrous scandal. You will see how impossible it is for me to go to Dartmoor."

   „Wen würden Sie mir dann empfehlen?“

   "Whom would you recommend, then?"

   Holmes legte seine Hand auf meinen Arm.

   Holmes laid his hand upon my arm.

   „Sollte mein Freund damit einverstanden sein, so werden Sie keinen Besseren fi nden, der Ihnen zur Seite steht, wenn es gefährlich wird. Niemand kann das besser beurteilen als ich.“

   "If my friend would undertake it there is no man who is better worth having at your side when you are in a tight place. No one can say so more confidently than I."

   Der Vorschlag traf mich völlig überraschend, doch bevor ich Zeit hatte zu antworten, ergriff Baskerville meine Hand und schüttelte sie herzlich.

   The proposition took me completely by surprise, but before I had time to answer, Baskerville seized me by the hand and wrung it heartily.

   „Ich muss sagen, das ist wirklich nett von Ihnen, Dr. Watson“, rief er. „Sie wissen, wie es um mich steht, und sind über den Fall ebenso im Bilde wie ich selbst. Wenn Sie mich nach Baskerville Hall begleiten und mir beistehen wollen, werde ich Ihnen das nie vergessen.“

   "Well, now, that is real kind of you, Dr. Watson," said he. "You see how it is with me, and you know just as much about the matter as I do. If you will come down to Baskerville Hall and see me through I'll never forget it."

   Die Aussicht auf ein Abenteuer übte immer eine große Anziehungskraft auf mich aus und die Worte von Holmes hatten mir ebenso sehr geschmeichelt wie der Eifer, mit welchem der Baronet mich als Begleiter begrüßte.

   The promise of adventure had always a fascination for me, and I was complimented by the words of Holmes and by the eagerness with which the baronet hailed me as a companion.

   „Ich werde mit Vergnügen mitkommen“, sagte ich. „Ich wüsste nicht, wie ich meine Zeit besser verbringen könnte.“

   "I will come, with pleasure," said I. "I do not know how I could employ my time better."

   „Und du wirst mir sorgfältig berichten“, sagte Holmes. „Wenn sich die Situation zuspitzt – und das wird sie –, werde ich dir Anweisungen erteilen, wie du dich zu verhalten hast. Ich denke, bis Samstag werden alle Reisevorbereitungen getroffen sein?“

   "And you will report very carefully to me," said Holmes. "When a crisis comes, as it will do, I will direct how you shall act. I suppose that by Saturday all might be ready?"

   „Passt Ihnen das, Dr. Watson?“

   "Would that suit Dr. Watson?"

   „Vortreffl ich.“

   "Perfectly."

   „Also dann, sofern Sie nichts Gegenteiliges hören, treffen wir uns Samstag in Paddington am Zug um 10.30 h.“

   "Then on Saturday, unless you hear to the contrary, we shall meet at the 10:30 train from Paddington."

   Wir hatten uns zum Aufbruch erhoben, als Baskerville einen Schrei des Triumphes ausstieß; er hatte sich in einer Ecke des Zimmers gebückt und einen braunen Stiefel unter einem Schrank hervorgezogen.

   We had risen to depart when Baskerville gave a cry, of triumph, and diving into one of the corners of the room he drew a brown boot from under a cabinet.

   „Der verschwundene Stiefel!“ rief er aus.

   "My missing boot!" he cried.

   „Mögen sich all unsere Schwierigkeiten so leicht in Nichts auflösen!“ sagte Sherlock Holmes.

   "May all our difficulties vanish as easily!" said Sherlock Holmes.

   „Aber das ist eine sehr seltsame Geschichte“, bemerkte Dr. Mortimer. „Ich habe diesen Raum vor dem Essen sorgfältig durchsucht.“

   "But it is a very singular thing," Dr. Mortimer remarked. "I searched this room carefully before lunch."

   „Ich auch“, sagte Baskerville. „Jeden Zentimeter.“

   "And so did I," said Baskerville. "Every inch of it."

   „Hier war bestimmt kein Stiefel drin.“

   "There was certainly no boot in it then."

   „In diesem Fall muss ihn der Kellner gebracht haben, während wir beim Essen saßen.“

   "In that case the waiter must have placed it there while we were lunching."

   Man schickte nach dem Deutschen, doch dieser beteuerte, nichts von dieser Angelegenheit zu wissen, und keine Befragung brachte Licht in die Sache. Ein weiteres Teil hatte sich zu der ständigen und scheinbar sinnlosen Abfolge kleiner Rätsel gefügt. Abgesehen von der ganzen Gruselgeschichte um den Tod von Sir Charles hatten wir innerhalb von zwei Tagen eine ganze Anzahl unerklärlicher Zwischenfälle erlebt, angefangen von dem anonymen Brief über den schwarzbärtigen Verfolger in der Droschke und den Verlust des alten schwarzen Schuhs bis hin zum Wiederauftauchen des neuen braunen Stiefels. Holmes saß schweigend in der Droschke, als wir in die Baker Street zurückfuhren, und seine hochgezogenen Brauen sowie sein scharfer Blick verrieten mir, dass seine Gedanken ebenso wie meine damit beschäftigt waren, ein Schema zu fi nden, in das all diese seltsamen und scheinbar zusammenhanglosen Episoden sich einfügten. Den ganzen Nachmittag und bis spät in den Abend hinein saß er in Tabaksqualm gehüllt da und dachte nach.

   The German was sent for but professed to know nothing of the matter, nor could any inquiry clear it up. Another item had been added to that constant and apparently purposeless series of small mysteries which had succeeded each other so rapidly. Setting aside the whole grim story of Sir Charles's death, we had a line of inexplicable incidents all within the limits of two days, which included the receipt of the printed letter, the black-bearded spy in the hansom, the loss of the new brown boot, the loss of the old black boot, and now the return of the new brown boot. Holmes sat in silence in the cab as we drove back to Baker Street, and I knew from his drawn brows and keen face that his mind, like my own, was busy in endeavouring to frame some scheme into which all these strange and apparently disconnected episodes could be fitted. All afternoon and late into the evening he sat lost in tobacco and thought.

   Kurz vor dem Abendessen trafen zwei Telegramme ein. Das erste lautete:

   Just before dinner two telegrams were handed in. The first ran:--

   „Habe gerade gehört, dass Barrymore in Baskerville Hall. Baskerville.“ Das zweite:

   "Have just heard that Barrymore is at the Hall.--BASKERVILLE." The second:--

   „Besuchte wie befohlen dreiundzwanzig Hotels, leider Timesseite mit Ausschnitten nicht gefunden. Cartwright.“

   "Visited twenty-three hotels as directed, but sorry, to report unable to trace cut sheet of Times.--CARTWRIGHT."

   „So reißen zwei meiner Fäden, Watson. Es gibt doch nichts Anregenderes als einen Fall, wo sich alles gegen dich stellt. Nun müssen wir uns nach einer anderen Spur umsehen.“

   "There go two of my threads, Watson. There is nothing more stimulating than a case where everything goes against you. We must cast round for another scent."

   „Wir haben immer noch den Droschkenkutscher, der den Verfolger gefahren hat.“

   "We have still the cabman who drove the spy."

   „Richtig. Ich habe der Droschkenzentrale telegrafi ert, um seinen Namen und seine Adresse zu erfahren. Es würde mich nicht überraschen, wenn dies die Antwort auf meine Frage wäre.“

   "Exactly. I have wired to get his name and address from the Official Registry. I should not be surprised if this were an answer to my question."

   Das Läuten der Hausklingel versprach etwas mehr als nur eine Antwort, denn die Tür öffnete sich und ein grobschlächtig aussehender Mann trat ein, der offenbar der Kutscher selbst war.

   The ring at the bell proved to be something even more satisfactory than an answer, however, for the door opened and a rough-looking fellow entered who was evidently the man himself.

   „Die Zentrale hat mir ausgerichtet, dass ein Herr unter dieser Adresse nach Droschke 2704 gefragt hat“, sagte er. „Seit sieben Jahren fahre ich meine Droschke, ohne jemals eine Klage gehört zu haben. Deshalb bin ich selbst hierher gekommen, damit Sie mir ins Gesicht sagen, was Sie gegen mich haben.“

   "I got a message from the head office that a gent at this address had been inquiring for 2704," said he. "I've driven my cab this seven years and never a word of complaint. I came here straight from the Yard to ask you to your face what you had against me."

   „Nicht das Geringste habe ich gegen Sie, guter Mann“, sagte Holmes. „Im Gegenteil, ich habe einen halben Sovereign für Sie, wenn Sie mir eine klare Antwort auf meine Fragen geben.“

   "I have nothing in the world against you, my good man," said Holmes. "On the contrary, I have half a sovereign for you if you will give me a clear answer to my questions."

   „Nun, ich hatte einen guten Tag ohne Ärger“, sagte der Kutscher grinsend. „Was wollten Sie mich fragen, Sir?“

   "Well, I've had a good day and no mistake," said the cabman, with a grin. "What was it you wanted to ask, sir?"

   „Zunächst Ihren Namen und Ihre Anschrift, falls ich Sie noch einmal brauche.“

   "First of all your name and address, in case I want you again."

   „John Clayton, 3 Turpey Street, Borough. Meine Droschke gehört zu Shipley‘s Yard, in der Nähe von Waterloo Station.“

   "John Clayton, 3 Turpey Street, the Borough. My cab is out of Shipley's Yard, near Waterloo Station."

   Sherlock Holmes notierte sich alles.

   Sherlock Holmes made a note of it.

   „Nun, Clayton, erzählen Sie mir alles über den Fahrgast, der heute Morgen um zehn Uhr zuerst dieses Haus beobachtete und anschließend zwei Herren die Regent Street hinunter folgte.“

   "Now, Clayton, tell me all about the fare who came and watched this house at ten o'clock this morning and afterwards followed the two gentlemen down Regent Street."

   Der Mann schaute überrascht und ein wenig verlegen. „Macht nicht viel Sinn, Ihnen davon zu erzählen, da Sie anscheinend genauso viel darüber wissen wie ich selbst“, sagte er. „Die Wahrheit ist, dass der Gentleman mir sagte, er sei Detektiv und ich solle niemandem etwas über ihn erzählen.“

   The man looked surprised and a little embarrassed. "Why, there's no good my telling you things, for you seem to know as much as I do already," said he. "The truth is that the gentleman told me that he was a detective and that I was to say nothing about him to anyone."

   „Mein lieber Mann, dies ist eine sehr ernste Angelegenheit und Sie könnten sich in Ungelegenheiten bringen, wenn Sie irgendetwas vor mir verbergen wollten. Ihr Fahrgast sagte also, er sei Detektiv?“

   "My good fellow, this is a very serious business, and you may find yourself in a pretty bad position if you try to hide anything from me. You say that your fare told you that he was a detective?"

   „So ist es.“

   "Yes, he did."

   „Wann hat er das gesagt?“

   "When did he say this?"

   „Als er ausstieg.“

   "When he left me."

   „Sagte er sonst noch etwas?“

   "Did he say anything more?"

   „Er nannte mir seinen Namen.“

   "He mentioned his name."

   Holmes warf mir einen fl üchtigen, triumphierenden Blick zu. „So, er nannte Ihnen also seinen Namen! Das war unklug. Welchen Namen nannte er Ihnen denn?“

   Holmes cast a swift glance of triumph at me. "Oh, he mentioned his name, did he? That was imprudent. What was the name that he mentioned?"

   „Sein Name“, sagte der Kutscher, „war Sherlock Holmes.“

   "His name," said the cabman, "was Mr. Sherlock Holmes."

   Niemals habe ich meinen Freund verblüffter gesehen als nach dieser Antwort des Kutschers. Einen Augenblick lang saß er in stillem Staunen. Dann brach er in herzliches Lachen aus.

   Never have I seen my friend more completely taken aback than by the cabman's reply. For an instant he sat in silent amazement. Then he burst into a hearty laugh.

   „Touché, Watson! Ein unleugbarer Volltreffer“, sagte er. „Ich spüre ein ebenso fl inkes und geschmeidiges Florett wie mein eigenes. Meinen Schlag hat er hübsch pariert. So so, sein Name war also Sherlock Holmes?“

   "A touch, Watson--an undeniable touch!" said he. "I feel a foil as quick and supple as my own. He got home upon me very prettily that time. So his name was Sherlock Holmes, was it?"

   „Ja, Sir, so nannte sich der Gentleman.“

   "Yes, sir, that was the gentleman's name."

   „Ausgezeichnet! Berichten Sie mir, wo er eingestiegen ist und was sich alles ereignet hat.“

   "Excellent! Tell me where you picked him up and all that occurred."

   „Er winkte mich gegen halb zehn am Trafalgar Square herbei. Sagte, er sei Detektiv, und bot mir zwei Guineen, wenn ich den ganzen Tag täte, was er anordne, ohne Fragen zu stellen. Natürlich habe ich zugestimmt. Zuerst sind wir zum Northumberland Hotel gefahren und haben dort gewartet, bis zwei Herren herauskamen und eine Droschke am Halteplatz nahmen. Wir folgten ihnen, bis sie hier in der Nähe hielten.“

   "He hailed me at half-past nine in Trafalgar Square. He said that he was a detective, and he offered me two guineas if I would do exactly what he wanted all day and ask no questions. I was glad enough to agree. First we drove down to the Northumberland Hotel and waited there until two gentlemen came out and took a cab from the rank. We followed their cab until it pulled up somewhere near here."

   „Genau vor dieser Tür“, sagte Holmes.

   "This very door," said Holmes.

   „Nun, ich war mir dessen nicht so sicher, aber mein Fahrgast wusste genau Bescheid. Wir fuhren die Straße noch etwas weiter hinunter und warteten eineinhalb Stunden. Dann kamen die beiden Herren zu Fuß an uns vorüber und wir folgten ihnen die Baker Street hinunter und weiter...“

   "Well, I couldn't be sure of that, but I dare say my fare knew all about it. We pulled up half-way down the street and waited an hour and a half. Then the two gentlemen passed us, walking, and we followed down Baker Street and along ----"

   „Ich weiß“, sagte Holmes.

   "I know," said Holmes.

   „...bis wir drei Viertel der Regent Street entlanggefahren waren. Dann öffnete mein Fahrgast die Luke im Verdeck und rief, ich sollte, so schnell ich konnte, direkt zur Waterloo Station fahren. Ich trieb meine Stute an und wir schafften es in kaum zehn Minuten. Dann gab er mir die zwei Guineen, wie versprochen, und verschwand im Bahnhof. Erst als er schon im Begriff war zu gehen, drehte er sich noch einmal um und sagte: ‚Es mag Sie interessieren, dass Sie Mr. Sherlock Holmes gefahren haben.‘ So erfuhr ich seinen Namen.“

   "Until we got three-quarters down Regent Street. Then my gentleman threw up the trap, and he cried that I should drive right away to Waterloo Station as hard as I could go. I whipped up the mare and we were there under the ten minutes. Then he paid up his two guineas, like a good one, and away he went into the station. Only just as he was leaving he turned round and he said: 'It might interest you to know that you have been driving Mr. Sherlock Holmes.' That's how I come to know the name."

   „Verstehe. Und weiter sahen Sie nichts von ihm?“

   "I see. And you saw no more of him?"

   „Nicht, nachdem er den Bahnhof betreten hatte.“

   "Not after he went into the station."

   „Und wie würden Sie Sherlock Holmes beschreiben?“

   "And how would you describe Mr. Sherlock Holmes?"

   Der Kutscher kratzte sich am Kopf. „Nun, er ist keiner, der leicht zu beschreiben ist. Ich schätze ihn auf ungefähr 40 Jahre, mittelgroß, ein paar Zentimeter kleiner als Sie, Sir. Gekleidet war er wie ein feiner Pinkel, und er hatte einen schwarzen Bart, an der Spitze gerade abgeschnitten, und ein bleiches Gesicht. Wüsste nicht, was ich noch sagen könnte.“

   The cabman scratched his head. "Well, he wasn't altogether such an easy gentleman to describe. I'd put him at forty years of age, and he was of a middle height, two or three inches shorter than you, sir. He was dressed like a toff, and he had a black beard, cut square at the end, and a pale face. I don't know as I could say more than that."

   „Seine Augenfarbe?“

   "Colour of his eyes?"

   „Kann ich nicht sagen.“

   "No, I can't say that."

   „Sonst nichts, an das Sie sich erinnern können?“

   "Nothing more that you can remember?"

   „Nein, nichts, Sir.“

   "No, sir; nothing."

   „Nun, dann nehmen Sie den halben Sovereign. Ein anderer wartet auf Sie, falls Sie mir mehr Informationen liefern können. Guten Abend!“

   "Well, then, here is your half-sovereign. There's another one waiting for you if you can bring any more information. Good night!"

   „Guten Abend, Sir, und vielen Dank!“

   "Good night, sir, and thank you!"

   John Clayton ging, still in sich hineinlächelnd, und Holmes wandte sich mir mit einem Achselzucken und einem kläglichen Lächeln zu.

   John Clayton departed chuckling, and Holmes turned to me with a shrug of his shoulders and a rueful smile.

   „Da reißt auch unser dritter Faden und wir sind wieder da, wo wir angefangen haben“, sagte er. „Dieser schlaue Fuchs! Er kannte unsere Hausnummer, wusste, dass Sir Henry mich aufgesucht hatte, entdeckte mich in der Regent Street, vermutete, dass ich mir die Droschkennummer merken und den Fahrer suchen würde und schickte mir eine kecke Botschaft. Ich sage dir, Watson, diesmal haben wir es mit einem Gegner zu tun, der unserer Klinge würdig ist. In London bin ich mattgesetzt worden. Ich kann dir nur mehr Glück in Devonshire wünschen, aber ich bin sehr besorgt.“

   "Snap goes our third thread, and we end where we began," said he. "The cunning rascal! He knew our number, knew that Sir Henry Baskerville had consulted me, spotted who I was in Regent Street, conjectured that I had got the number of the cab and would lay my hands on the driver, and so sent back this audacious message. I tell you, Watson, this time we have got a foeman who is worthy of our steel. I've been checkmated in London. I can only wish you better luck in Devonshire. But I'm not easy in my mind about it."

   „Worüber?“

   "About what?"

   „Dich dorthin zu schicken. Es ist eine hässliche Geschichte, Watson, eine hässliche und gefährliche Geschichte, und je mehr ich über sie erfahre, um so weniger gefällt sie mir. Ja, mein lieber Freund, du magst lachen, aber ich gebe dir mein Wort darauf, dass ich sehr froh bin, wenn ich dich gesund und munter zurück in der Baker Street weiß.“

   "About sending you. It's an ugly business, Watson, an ugly dangerous business, and the more I see of it the less I like it. Yes, my dear fellow, you may laugh, but I give you my word that I shall be very glad to have you back safe and sound in Baker Street once more."

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